Die richtige Intimpflege für die Frau: So geht’s!

Die richtige Intimpflege ist wichtig für die Intimgesundheit

Eine regelmäßige Intimpflege trägt maßgeblich zu Deinem Wohlbefinden bei. Übertriebene oder falsche Hygiene kann jedoch das Gegenteil bewirken, wenn dabei die natürliche Hautbarriere im äußeren Intimbereich geschwächt wird. Wir erklären Dir, wie richtige Intimpflege geht und was Frauen über einen gesunden äußeren Intimbereich wissen sollten.

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Warum ist Intimpflege wichtig?


Zur Körperpflege der Frau gehört immer auch die richtige Intimpflege. Reinigst Du Deinen äußeren Intimbereich nicht regelmäßig, können dort mitunter optimale Bedingungen für die Ausbreitung schädlicher Bakterien entstehen. Eine Rolle hierbei können Beläge aus abgestorbenen Hautzellen und Sekret spielen, die sich natürlicherweise zwischen den inneren und äußeren Schamlippen bilden. Diese bieten dort einen idealen Nährboden für Keime, die sich darauf niederlassen, verstärkt vermehren und ausbreiten können. Schlimmstenfalls verursachen sie unangenehme Beschwerden. Darum solltest Du Deinen äußeren Intimbereich regelmäßig mit warmem Wasser waschen.

Doch nicht nur mangelnde Intimhygiene kann Dir Probleme bereiten: Auch eine übertriebene Intimpflege bei Frauen kann die natürliche Hautbarriere und damit den körpereigenen Hautschutz im äußeren Intimbereich schwächen. Ungeeignete Reinigungs- und Pflegeprodukte reizen die empfindlichen Schleimhäute und schwächen somit die Schutzbarriere, sodass Keime sich leichter darauf niederlassen können. Hygiene im äußeren Intimbereich ist demnach wichtig, vorausgesetzt, Du praktizierst sie richtig.

Anleitung zur Intimpflege

 

 

Die eigene Reinigungsfunktion der Scheide & wann sie gestört ist


Dein Körper vollbringt Sensationelles: Deine Scheide reinigt sich in der Regel von selbst, indem die Schleimhautzellen in der Vagina ein Sekret freisetzen. Dieser Ausfluss hält Deinen Intimbereich auf natürliche Weise feucht – ähnlich wie Dein Speichel Deinen Mund. Mit dem Ausfluss werden auch schädliche Keime aus der Scheide gespült – Du siehst, Dein Intimbereich ist von Natur aus eine saubere Sache!

Der natürliche Ausfluss sorgt zudem für ein ganz individuelles Milieu für Deine Hautflora auch im äußeren Intimbereich, insbesondere für den Anteil der Milchsäurebakterien (Laktobazillen) dort. Diese Bakterien sind ein wichtiger Bestandteil der Scheidenflora und der Hautflora (auch Hautmikrobiom genannt) im äußeren Intimbereich, denn sie halten den pH-Wert leicht sauer, sodass sich krankmachende Erreger dort nicht leicht verbreiten können.1

Doch die natürliche, gesunde Beschaffenheit der Hautflora im Intimbereich schwankt immer wieder mal. Es kann dann passieren, dass dabei die beschriebene Selbstreinigungsfunktion an ihre Grenzen kommt. Das kann diese Ursachen haben:

  • Bakterielles Ungleichgewicht: Das Gleichgewicht der natürlich vorkommenden Bakterien wird häufig mit falscher Intimhygiene zu Ungunsten der nützlichen Laktobazillen (auch Vaginose genannt verschoben). Ein unangenehm riechender Ausfluss und eine erhöhte Anfälligkeit für bakterielle Infekte sind mögliche Folgen.
  • Hormonelle Schwankungen: Der weibliche Zyklus, die Pubertät, eine Schwangerschaft, die Stillzeit und auch die Wechseljahre lassen die Hormone einer Frau ganz ordentlich schwanken. Da sich Milchsäurebakterien abhängig vom Östrogenspiegel vermehren, ist bei einem niedrigen Östrogenspiegel auch die Zahl dieser Bakterien zu gering. Dies gibt unerwünschten Bakterien mehr Raum um sich anzusiedeln. Daher können auch hormonelle Schwankungen zu einem bakteriellen Ungleichgewicht (Vaginose) führen. Zudem kann ein niedriger Östrogenspiegel für eine verminderten Sekretproduktion der Schleimhautzellen sorgen und so zu Scheidentrockenheit führen. 
  • Gesundheitsschädigende Faktoren: Stress, Angst sowie der exzessive Konsum von Alkohol und Nikotin können die Selbstreinigung Deiner Scheide auch beeinträchtigen.

Du leidest unter Beschwerden im Intimbereich?

In einer gynäkologischen Praxis (Facharzt für Frauenheilkunde) kannst Du Dich über geeignete Behandlungen informieren.

Achte in jedem Fall aber auch auf die richtige Intimhygiene! Denn damit hilfst Du Deinem Körper, seine Aufgaben zu erfüllen und schwächst ihn nicht noch unwissentlich. Du kannst beim Termin in der Arztpraxis auch direkt nach Tipps zur richtigen Intimhygiene fragen.

Junge Frau im Gespräch mit einem Gynäkologen

Richtige Intimhygiene: Schritt-für-Schritt-Anleitung


In der Regel reicht es, wenn Du Deinen äußeren Intimbereich mit klarem, lauwarmem Wasser reinigst. Verwendest Du ein spezielles Pflegeprodukt, achte unbedingt darauf, dass es auf den pH-Wert im äußeren Intimbereich abgestimmt ist. Andernfalls würdest Du den natürlichen pH-Wert für die Hautflora ungünstig verändern. Deshalb solltest Du im äußeren Intimbereich weder parfümierte Produkte noch herkömmliche Duschgele benutzen – deren pH-Wert ist nicht auf die empfindliche Haut dort abgestimmt. Sie können Deine Haut reizen oder ihr Austrocknen fördern.  

Die richtige Intimpflege sollten Frauen täglich durchführen2 – insofern Dir Deine Frauenarztpraxis nichts anderes verordnet hat, weil Du zum Beispiel an einer Erkrankung im Intimbereich leidest. Zusätzlich ist es sinnvoll, dass Du Dich nach dem Sport oder Geschlechtsverkehr reinigst.

Tipps für die richtige Intimpflege bei der Frau:

  • Wasche Dir zunächst gründlich die Hände.
  • Reinigen kannst Du Dich während des Duschens mit der bloßen Hand. Möchtest Du lieber einen Stoffwaschlappen nutzen, solltest Du diesen nach jedem Gebrauch bei 60 Grad Celsius waschen, um die Bakterien darauf abzutöten.
  • Wasche Deinen äußeren Intimbereich mit lauwarmem Wasser.
  • Wasche Dich immer von vorne nach hinten, damit keine Darmbakterien vom After in den äußeren Intimbereich und schlimmstenfalls von dort in die Scheide gelangen.
  • Reinige Deinen äußeren Intimbereich sanft – kräftiges Schrubben ist unnötig.
  • Reinige die Hautfalten an den Schamlippen besonders gründlich.
  • Nach der Reinigung bietet sich eine ergänzende Pflege z.B. in Form einer Intimpflege an, um die Haut im äußeren Intimbereich mit Feuchtigkeit zu versorgen und die natürliche Hautbarriere in diesem Bereich zu unterstützen.
  • Abschließend solltest Du Dir erneut die Hände waschen.

Spezielle Intimpflege-Produkte


Spezielle Intimpflege-Produkte für den äußeren Intimbereich sind meist genau darauf abgestimmt, die Hautgesundheit dort zu erhalten und gegebenenfalls Folgen einer zu intensiven oder ungeeigneten Intimpflege auszugleichen. Indem eine solche Intimpflege den natürlichen pH-Wert aufrechterhält (stabilisiert) oder wiederherstellt, fördert es das Wachstum der Laktobazillen und der gesamten natürlichen Hautflora. Die Hautbarriere im äußeren Intimbereich wird so gestärkt und die körpereigene Keimabwehr unterstützt. Beispielsweise ist Gepan® Mannose-Gel eine Intimpflege für den äußeren Intimbereich, die Du benutzen kannst.

Was hilft der Intimgesundheit noch? Weitere Tipps zur Pflege


Neben dem richtigen Ablauf der Intimpflege sollten Frauen weitere Punkte im Alltag beachten, um die Haut im äußeren Intimbereich geschmeidig zu halten. Besonders, wenn Du bereits unter Infektionen wie einer Blasenentzündung oder Scheidentrockenheit gelitten hast, kannst Du Deinem Intimbereich mit ein paar einfachen Tricks etwas Gutes tun.

Diese Tipps können Dir weiterhelfen:

  • Unterwäsche täglich wechseln: Getragene Slips sollten nach einem Tag bei 60 Grad Celsius gewaschen werden.
  • Gesunde Kleiderwahl: Baumwoll-Unterwäsche ist besser für Dein Wohlbefinden im äußeren Intimbereich als synthetische Produkte, da sie mehr Luft durchlässt und keinen Wärmestau verursacht. Vermeiden solltest du im besten Fall auch enge Hosen oder Nylonstrumpfhosen – setze lieber auf luftige Kleidung, die die empfindliche Haut nicht reizt.
  • Hygiene während der Menstruation: Verwende nicht zu große Tampons, da sie neben dem Blut auch das wichtige Sekret der Scheide aufsaugen und die Scheide austrocknen können. Selbstverständlich solltest Du Binden, Tampons und Menstruationstassen sowie -unterwäsche regelmäßig wechseln.
  • Richtig putzen nach dem Toilettengang: Nach dem Stuhlgang gilt es, den Analbereich von vorne nach hinten abzuwischen, damit Darmbakterien nicht nach vorne in den äußeren Intimbereich gelangen.
  • Bewusste Intimrasur: Auch wenn sich so manche Frau ohne Schamhaare wohler fühlt – leider verursacht eine Rasur im Intimbereich oft auch kleine Wunden, die sich entzünden können und Keimen einen attraktiven Nährboden bieten. Sei also sanft und vorsichtig beim Rasieren.

Quellen:
1 Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF): Probleme mit trockener Scheide. URL: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/aktuelles/meldung/probleme-mit-trockener-scheide/ (13.07.2020).
2 Pharmazeutische Zeitung online: Intimhygiene: Das richtige Maß will gelernt sein. URL: https://ptaforum.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-112015/intimhygiene-das-richtige-mass-will-gelernt-sein/ (15.07.2020).