Blasenentzündung vorbeugen: Handeln, bevor es brennt
Bei einer Blasenentzündung ist die Behandlung – abgestimmt auf die Ursache – wichtig. Wenn Du häufiger mit Harnwegsinfekten zu tun hast, gibt es darüber hinaus eine Reihe von Möglichkeiten, die Dir helfen können, einer erneuten Zystitis vorzubeugen. Hier findest Du praktische Tipps und Hinweise, um mit einfachen Maßnahmen wiederholten Blasenentzündungen entgegenzuwirken. Informier Dich auch, wie Du die Behandlung einer Harnwegsinfektion mit einfachen und natürlichen Hausmitteln unterstützen kannst.

Wenn Du einer Blasenentzündung vorbeugen möchtest, ist die regelmäßige Flüssigkeitszufuhr besonders wichtig. Sie sorgt dafür, dass Deine Harnwege gut gespült und Bakterien ausgeschieden werden. Empfehlenswert ist eine Trinkmenge von etwa 1,5 Litern täglich. Am besten greifst Du zu Wasser oder anderen ungesüßten Getränken, damit Dein Flüssigkeitsbedarf im Gleichgewicht bleibt. Denk auch daran, an heißen Tagen und wenn Du Dich stark anstrengst, entsprechend mehr zu trinken.
Beim Gang zur Toilette kannst Du gleich mehrere Dinge beachten, die helfen, einer Zystitis vorzubeugen. Zum einen solltest Du nicht lange aufhalten und nicht warten, bis die Blase zu voll ist. Indem Du regelmäßig zur Toilette gehst, sorgst Du dafür, dass der Urin nicht unnötig lange in der Blase bleibt und mit ihm Keime und Bakterien, die sich womöglich festsetzen können. Achte auch darauf, die Blase vollständig zu entleeren.
Als Frau kommt es darüber hinaus auf die richtige Wischtechnik nach dem Stuhlgang an. Bei der Reinigung solltest Du immer von der Scheide Richtung After wischen. So kannst Du verhindern, dass Darmbakterien in den Intimbereich und weiter in die Harnröhre gelangen.
Wenn Du auskühlst, kann das einer Blasenentzündung Vorschub leisten. Ist die Durchblutung durch Unterkühlung gemindert, kann das Dein Immunsystem herausfordern. Nasse Badekleidung solltest Du daher direkt nach dem Schwimmen und den verschwitzten Sportdress direkt nach dem Training wechseln. Vermeide auch kalte Füße und das Sitzen auf kaltem Untergrund.
Intimhygiene ist wichtig, doch hier gilt, weniger ist manchmal mehr. Denn wenn Du es übertreibst und die natürliche schützende Hautflora im Intimbereich angegriffen wird, kann das eine Blasenentzündung begünstigen. Doch wie geht es richtig? Wasch Deine äußere Intimregion einfach mit klarem warmem Wasser. Wenn Du Pflegeprodukte verwendest, sollten diese auf den körpereigenen pH-Wert in Deinem Intimbereich abgestimmt sein. Alles, was diese empfindliche Region, etwa durch Parfümstoffe, reizen kann, solltest Du vermeiden.
Wenn Du festgestellt hast, dass es bei Dir häufiger nach dem Sex zu einer Blasenentzündung kommt, kann es sich um eine sogenannte Honeymoon-Zystitis handeln. Durch den Geschlechtsverkehr kann es bei Frauen zu einer Reizung der Schleimhäute kommen und Keime aus dem Analbereich können in die Harnröhre gelangen. Um dem vorzubeugen, kann es helfen, wenn Du gleich nach dem Geschlechtsverkehr – innerhalb von etwa 10 Minuten – Wasser lässt. Auf diese Weise können Keime und Erreger, die möglicherweise übertragen wurden, aus der Harnröhre gespült werden.
Auch die Auswahl der Empfängnisverhütung kann für Dich in Bezug auf Harnwegsinfekte eine Rolle spielen. So können Diaphragmen, Spermizide und die Spirale eine Zystitis begünstigen. Am besten sprichst Du mit Deinem Frauenarzt darüber, welche Verhütungsmethode für Dich – auch in Bezug auf die Blasenentzündung – empfehlenswert ist.
Du hast alles probiert, doch trotz aller Maßnahmen zur Vorbeugung treten immer wieder Harnwegsinfekte bei Dir auf? In solchen Fällen kann unter Umständen eine Antibiotika-Prophylaxe oder eine Impfung gegen Blasenentzündung eine Möglichkeit sein. Dein Arzt ist der richtige Ansprechpartner, um herauszufinden, ob dieser Weg für Dich infrage kommt.